Optimizing the aging Brain? Situating Ethical Aspects of Dementia Prevention (BEAD)
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
Förderung: ERA-NET Network of European Funding for Neuroscience Research
Laufzeit: 2021 – 2024
Bearbeitet von:
- Prof. Dr. Silke Schicktanz
- Dr. Shingo Segawa
- Niklas Petersen, M.A.
- Florian Grundmüller, M.A.
- Jana Wegehöft, B.A.
Dieses Projekt wird in Kooperation mit Prof. Dr. Annette Leibing (Université de Montréal, Faculté
des sciences infirmières) und Dr. Alessandro Blasimme (ETH Zürich, Departement
Gesundheitswissenschaften und Technologie) durchgeführt.
Hintergrund
Demenz (mit Alzheimer als ihre häufigste Form) wurde lange Zeit als Schicksal und als unaufhaltsamer Prozess betrachtet. Jedoch wird seit dem Lancet Report von 2017 die These diskutiert, dass rund ein Drittel der Demenzfälle verhindert werden könnten, wenn mindestens neun Risikofaktoren angemessen berücksichtigt würden. Einige dieser Risikofaktoren waren bisher nicht mit der Erkrankung in Verbindung gebracht worden, wie beispielsweise der Zugang zu Bildung, Diabetes, Bluthochdruck, soziale Isolation oder Gehörverlust. Diese neuen Risikofaktoren könnten nun aber bereits in jüngeren Jahren adressiert und damit Demenzprävention als lebenslange Aufgabe verstanden werden. Darüber hinaus werden technologische Entwicklungen in der Frühdiagnostik oder in Form von Trackingsystemen zunehmend zentraler Bestandteil in der medizinische Behandlung und Pflege. Dies führt zu einer Reihe an ethische Fragen: Sollten Patient:innen persönlich für Demenzprävention verantwortlich sein? Wie invasiv ist die technologische Überwachung unserer kognitiven Fähigkeiten? Was bedeutet Demenzprävention für unsere Gesundheitssysteme und unser Verständnis einer möglichen Pflegekultur? Welche Rolle spielen dabei nationale, lokale oder internationale Bestrebungen?
Ziele
Ziel unserer Forschung ist es, Menschen dafür zu sensibilisieren, dass Demenzprävention ein komplexeres Thema ist, das in jedem Fall multikontextuell betrachtet werden muss. Dies kann nur durch Wissensaustausch auf den unterschiedlichen Ebenen (wie Wissenschaft, Pflege, Patient:innengruppen etc.) stattfinden.
Kontakt
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3969009
- E-Mail-Adresse: sschick(at)gwdg.de