Infection and Injustice. Narrative Responses to Pandemics

Institut für Ethik und Geschichte der Medizin

Förderung: universitätsinterne Förderung

Laufzeit: 2021-2023

Bearbeitet von:

  • Prof. Dr. Silke Schicktanz (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Göttingen)
  • Prof. Dr. Moritz Ege (ISEK Zürich)
  • Prof. Dr. Andrew Gross (Georg-August-Universität Göttingen)
  • Prof. Dr. Franziska Meier (Georg-August-Universität Göttingen)
  • PD Dr. Richard Hölzl (Georg-August-Universität Göttingen)

Hintergrund

Die Corona-Pandemie ist nicht das erste (und vermutlich nicht das letzte) Beispiel für eine Infektionskrankheit, die eine soziale Panik auslöst. Pandemien sind Krisen des öffentlichen Gesundheitswesens: Sie gefährden nicht nur Individuen oder Gemeinschaften, sondern die Art und Weise, wie sich Gemeinschaften in Öffentlichkeiten organisieren. Um die aktuelle Krise besser zu verstehen, möchten wir untersuchen, wie Menschen Narrative zu ihren Erfahrungen mit Infektion mit Blick auf Ungerechtigkeit gestalten.

Der Begriff Ungerechtigkeit soll nicht auf eine bestimmte Auffassung von Gerechtigkeit in der Rechtswissenschaft, der Moralphilosophie oder dem geltenden Recht verweisen. Man braucht keine juristische Ausbildung, um das Gefühl zu haben, ungerecht behandelt zu werden. Das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, impliziert jedoch bestimmte Gefühle in Bezug auf Gerechtigkeit, Fairness, soziale Anerkennung, kurz gesagt, den öffentlichen Bereich. Wir interessieren uns dafür, wie Menschen diese Gefühle in Narrativen kanalisieren: Was wird als ungerecht empfunden? Wie wird Ungerechtigkeit artikuliert? Wie wird sie kommuniziert und wo?

Ziele

Um die narrativen Komponenten von Ungerechtigkeit zu untersuchen, kombiniert unsere interdisziplinäre Forschungsgruppe Ansätze aus den Literatur- und Kulturwissenschaften, der Geschichte und der Bioethik. Wir skizzieren insgesamt sechs Fallstudien zur Untersuchung narrativer Reaktionen auf Pandemien (von Benjamin Franklins Position zu Impfstoffen über die Rolle von Pandemien in Camus' literarischem Werk und die Gründung internationaler Gesundheitsorganisationen bis hin zu aktuellen Anti-Impf-Protesten und südosteuropäischen Flüchtlingslagern). Diese Fallstudien veranschaulichen, wie verschiedene Akteursgruppen an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten Infektion und Ungerechtigkeit miteinander verbinden. Indem wir uns auf die narrativen Aspekte der Ungerechtigkeit konzentrieren, versuchen wir, eine Typologie zu entwickeln, die es uns ermöglicht, Ergebnisse zu vergleichen und über disziplinäre Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten.

Workshops

  • Workshop I: “Infection and Injustice. Narrative Responses to Pandemics – Interdisciplinary Perspectives” (05.-07. November 2021, Fulda)
  • Workshop II: “Narrating Pandemics. Transdisciplinary Approaches to Representation of Communicable Disease” (22.-24. April 2022, Brandenburg)
  • Workshop III: "Infection and Injustice. Narrative Responses to Pandemics. Concluding Workshop" (27.-28. Januar 2023, Göttingen)

Publikationen

Upcoming Edited Volume:

Narrating Pandemics: Transdisciplinary Approaches to Representations of Communicable Disease

hrsg. von  Richard Hölzl/Silke Schicktanz/Andrew Gross, UTP

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Prof. Dr. Silke Schicktanz

Prof. Dr. Silke Schicktanz

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