Leben und Lebensgrundlagen: Präferenzen der Öffentlichkeit zu Regierungsmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung

Institut für Ethik und Geschichte der Medizin

Förderung: Health Economics Research Unit of the University of Aberdeen

Laufzeit: seit Mai 2020

Bearbeitet von:

  • Dr. Mesfin Genie (Health Economics Research Unit Aberdeen)
  • Dr. Luis Loría-Rebolledo (Health Economics Research Unit Aberdeen)
  • Dr. Shantini Paranjothy (University of Aberdeen)
  • Dr. Daniel Powell (University of Aberdeen)
  • Prof. Dr. Mandy Ryan (Health Economics Research Unit Aberdeen)
  • Dr. Ruben Sakowsky (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Göttingen)
  • Dr. Verity Watson (Health Economics Research Unit Aberdeen)

Hintergrund

Weltweit haben Regierungen auf die Covid-19-Pandemie mit sogennanten Lockdown-Maßnahmen reagiert. Diese Maßnahmen unterschieden sich in ihrem Ausmaß und in ihrer Länge zum Teil stark von Land zu Land.

Während die Lockdown-Maßnahmen notwendig waren und sind um Menschenleben zu retten, so zogen sie auch eine starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens und des wirtschaftlichen Handelns mit sich. Viele Arbeitnehmer mussten in Teilzeit arbeiten oder verloren ihre Arbeit ganz. Patienten hatten eingeschränkten Zugriff auf Gesundheitsleistungen und Eltern mussten sich auf die Schließung erzieherischer Einrichtungen einstellen.

Dieses Projekt, welches von der Health Economics Research Unit in Aberdeen (Schottland) koordiniert wird, untersucht die Präferenzen von Bürgern zu Lockdown-Maßnahmen. Insbesondere erforschen wir, welche Einschränkungen Bürger zu tragen bereit sind um Leben zu retten.

Wir erforschen, wie sich Alter, Geschlecht und Einkommen auf diese Präferenzen auswirken. Zudem erheben wir mittels einer neuen Methode (die Kombination des Moral Foundations Questionnaire-20 mit einem Discrete Choice Experiment), welche Auswirkungen moralische Einstellungen auf die Präferenzen von Bürgern haben. Auch im Visier unserer Forschung steht die Bereitschaft, sich an Lockdown-Vorgaben zu halten.

Unsere Forschung soll untersuchen, welche Art von Lockdown für Bürger mit den höchsten Einschränkungen verbunden ist und welche Lockdown-Vorgaben voraussichtlich am ehesten befolgt werden. Dies kann wertvolle Erkenntnisse liefern um zukünftige Lockdowns so zu gestalten, dass Bürger so wenig wie möglich in ihrem Leben eingeschränkt werden und die Akzeptanz und Befolgung der Lockdown-Regeln möglichst hoch ausfällt. Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen moralischen Einstellungen und Lockdown-Präferenzen kann helfen, in der Bevölkerung effektiver für Vertrauen in die geplanten Maßnahmen zu werben.

Publikationen

Genie, M. G., Loría-Rebolledo, L. E., Paranjothy, S., Powell, D., Ryan, M., Sakowsky, R. A. and Watson, V. (2020) 'Understanding public preferences and trade-offs for government responses during a pandemic: a protocol for a discrete choice experiment in the UK', BMJ Open, 10(11), e043477. dx.doi.org/10.1136/bmjopen-2020-043477

Kontakt

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dr. Ruben Andreas Sakowsky

Folgen Sie uns