Fremdheit in der Arzt-Patienten-Beziehung: Seminar mit Filmanalyse

Institut für Ethik und Geschichte der Medizin

Förderung: Universitätsmedizin Göttingen, LOM-Mittel

Laufzeit: 2016

Bearbeitet von:

  • Dr. Solveig Lena Hansen
  • Dr. Sabine Wöhlke

Hintergrund

Der Umgang mit Fremdheit bzw. Interkulturalität lässt sich in der Medizin aus ethischer wie historischer Perspektive über das Medium des Spielfilms thematisieren. Er erscheint z.B. in alltäglichen Auseinandersetzungen von Akteuren mit unterschiedlichen Werteorientierungen angesichts von Krankheit, die den als „normal“ empfundenen Gesundheitszustand ablösen. Zugleich beinhaltet die filmische Konfrontation mit bisher nicht etablierten Techniken die Auseinandersetzung mit medizinischen Möglichkeiten, die zum Erscheinungsdatum des Films als Science Fiction galten, heute jedoch tatsächlich umgesetzt werden. Schließlich lässt sich über das Medium Film ein Zugang zur Medizingeschichte finden, der Ein- und Ausschlüsse im Gesundheitswesen sowie ärztliches Fehlverhalten thematisiert. Durch Überformung der Realität sowie die Betonung der Emotionalität sensibilisiert sie für die moralische Perspektive des Anderen, in die Akteure der Medizin eingebunden sind.

Das Seminar hatte zum Ziel, mit Studierenden der Humanmedizin als GTE I-Kurs die Thematik des Fremden im Film und ihre Relevanz für historische Fragestellungen der Medizinethik zu erarbeiten. Den Studierenden wurden Kompetenzen in der reflektierten Analyse eines filmisch vermittelten ethischen Konflikts bzw. der medizinhistorischen Problematik vermittelt.

Die filmische Aussage, die erst über die Leinwandprojektion hinaus in der Wahrnehmung entsteht, mitsamt der moralischen Intuition angesichts der rezipierten Botschaft in ein Argument zu überführen, war die anspruchsvolle Aufgabe der von uns verfolgten Filmdidaktik.

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